WERKZEUGE DES CHANGE MANAGEMENT – DAS KRÜGER MODELL

 
 

Alles beginnt mit der Idee für etwas Neues. Ist der Entschluss zugunsten von Veränderungsprozessen erst einmal gefallen, stellt sich für Führungskräfte eine bedeutende Frage, und zwar die nach dem „wie“. Die Bereitschaft für Veränderungen ist da – nur wie setze ich sie um?

Es gibt verschiedene Modelle, mit dessen Hilfe Unternehmen den Veränderungsprozess im Zuge des Change Management initiieren und durchführen können. Diese Modelle sind ähnlich einem Leitfaden aufgebaut und dienen der Orientierung. Und das nicht nur zu Anfang, sondern die gesamte Dauer des Change Prozesses über. Der Fokus wird dabei unterschiedlich gesetzt. Beim Krüger Modell liegt er auf der Flexibilität.

Das Krüger Modell

Dieses 5-Phasen-Modell wurde vom deutschen Wirtschaftswissenschaftler Winfried Krüger entwickelt. Es baut auf zwei bekannten Modellen auf (dem 3-Phasen-Modell für Change von Kurt Lewin und dem 8-Stufen-Modell von John Kotter) und hat diese weiterentwickelt. Grundkern von Krügers Modell ist die Annahme, dass die einzelnen Phasen im Changeprozess flexibel anpassbar sein müssen. Auch Rückschritte in vorherige Phasen sind während des Prozesses möglich.

Die fünf Phasen

Initialisierung

Mithilfe einer Ist-Analyse soll in dieser Phase herausgefunden werden, an welcher Stelle im Unternehmen eine Veränderung vonnöten ist. Außerdem sollte ein Change-Manager bestimmt werden.

Konzeption

Es werden Projektverantwortliche bestimmt, deren Aufgabe es ist, ein Konzept und einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten.

Mobilisierung

Der Wandel muss früh genug kommuniziert werden. Nur so erreicht man bei den Mitarbeitenden das größtmögliche Verständnis und eine breite Unterstützung für den Wandel.

Umsetzung

Die geplanten Maßnahmen werden vom Team umgesetzt. Von den Projektverantwortlichen werden die gemachten Fortschritte des Wandlungsprozesses überprüft und die Vorgehensweisen werden gegebenenfalls angepasst.

Verstetigung

Der Changeprozess ist erfolgreich verlaufen. Mitarbeitende werden auf möglicherweise weitere Maßnahmen zu weiterführenden Changeprozessen vorbereitet.

Auch wenn beim Fünf Phasen Modell nach Krüger die Flexibilität im Vordergrund steht, müssen die Phasen dennoch zunächst durchlaufen werden. Wiederholungen und ein Zurückfallen in frühere Phasen sind jedoch möglich und Teil des Prozesses.

Das 5-Phasen-Modell von Winfried Krüger ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein grober Plan aussehen kann, mit dessen Hilfe Unternehmen Veränderungsprozesse bei sich umsetzen können. Dabei geht es in den ersten drei Phasen vordergründig darum, den Wandel zu planen. Man bestimmt, bei wem die Verantwortlichkeiten liegen und was genau verändert werden soll. Außerdem muss den Mitarbeitenden so früh wie möglich mitgeteilt werden, dass ein Wandel im Unternehmen vollzogen werden soll. Da geplante Veränderungen nicht immer wohlwollend aufgenommen werden, ist es wichtig, den Mitarbeitenden genug Vorlaufzeit zu geben, damit die Veränderungsprozesse nicht überraschend und unerwartet auf sie zukommen. Denn nur durch die aktive Mitgestaltung der Mitarbeitenden kann ein erfolgreicher Wandel gelingen.

Korrekturphase

Die vierte und damit vorletzte der beiden Phasen in Krügers Modell, bezieht sich auf die konkrete Umsetzung, der zuvor geplanten Maßnahmen, und der Etablierung der Veränderung. Die zuvor bestimmten Projektverantwortlichen müssen nun die neu eingeführten Prozesse im Unternehmen beobachten und analysieren, um deren Erfolg benennen zu können. Wenn einige Änderungen noch nicht ganz so laufen, wie zuvor erarbeitet, ist es nötig, diese direkt anzupassen. Erst in der Umsetzung der einzelnen Schritte kann man etwaige Planungsfehler ausmachen oder kommen Dinge zutage, die zuvor schlicht nicht bedacht wurden, so dass Prozesse gegebenenfalls nachjustiert werden müssen. Denn selten laufen Pläne später exakt so, wie zuvor im Konzept erarbeitet. In dieser Phase räumt Krüger also Zeit ein, Planungsfehler zu korrigieren.

Den Wandel festigen – aus Veränderungen werden Gewohnheiten

All die zuvor durchgeführten Phasen nützen dem Unternehmen nichts, wenn die Veränderung nicht von Dauer ist. Die fünfte Phase in Krügers Modell dient daher der Festigung der zuvor etablierten Maßnahmen und Veränderungen. Um aus Veränderungen Gewohnheiten zu machen. Zusätzlich dient diese Phase der Ankündigung, möglicherweise weiterer folgender Change-Maßnahmen. Denn es ist weiterhin wichtig, den Mitarbeitenden gegenüber die geplanten Change-Prozesse zu kommunizieren. Auch, wenn im Unternehmen bereit ein erfolgreicher Wandel stattgefunden hat.