Lean Management - Die 6S-Methode

 
 

Die Arbeitswelt und damit auch die Anforderungen an Unternehmen durchlaufen einen stetigen Wandel. Es gibt neue Technologien und damit auch neue Möglichkeiten, jedoch im Hinblick auf eine erfolgreiche Implementierung dieser Möglichkeiten in den Arbeitsalltag im Unternehmen auch jede Menge Herausforderungen. Schlanke und effiziente Prozesse sind also wichtiger denn je. Nicht nur um die Produktivität des Unternehmens zu steigern, sondern auch im Hinblick auf die Zufriedenheit von Mitarbeiter*innen. Lean Management ist eine Möglichkeit, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Lean Tools

Der Einsatz sogenannter Lean Tools kann Projektmanager*innen dabei unterstützen, Lean Management Methoden erfolgreich in die Arbeitsabläufe von Mitarbeiter*innen zu integrieren und die Prozesse innerhalb des Unternehmens schmaler zu gestalten.

Die 6S Methode

Bei dieser Methode handelt es sich um ein Erfolgstool, das schnell und einfach in Arbeitsprozesse integriert werden kann. Ziel dabei ist die Förderung und Aufrechterhaltung von hohen Produktivitäts- und Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz. Die Methode baut auf dem 5S-Prinzip auf (Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin), fügt diesem jedoch noch eine weitere Komponente hinzu: Sicherheit.

Komponenten der 6S Methode

Sortieren:
Die Sortierung ist der erste Schritt und bezieht sich auf die Unordnung am Arbeitsplatz. Materialien werden in verschiedene Kategorien eingestuft, mithilfe eines Ampelsystems: Grüne Dinge sind wichtig und dürfen bleiben, gelbe können in der nahen Umgebung verstaut werden und rote müssen den Arbeitsplatz verlassen. So werden wichtige Werkzeuge einfacher gefunden und so die Effizienz gesteigert.

Systematisieren:
Arbeitsmaterialien, die in der ersten Phase als wichtig eingestuft wurden, sollen in dieser Phase in geordneter Weise an den logischen Aufbewahrungsorten platziert werden. Das Auffinden von Gegenständen soll so erleichtert werden, außerdem wird die Bewegungsfreiheit und der verfügbare Arbeitsplatz maximiert.

Säubern:
Nachdem der Arbeitsplatz von allem unwichtigen befreit und das Wesentliche geordnet wurde, geht es im jetzigen Schritt um das Säubern. Der Arbeitsplatz wird gereinigt und es werden vorbeugende Maßnahmen getroffen, um die Ordnung auch in Zukunft aufrechtzuerhalten.

Standardisieren:
Eine neue Arbeitskultur wird etabliert, die dazu beitragen soll, die Ergebnisse der Verfahren aus den ersten drei Schritten langfristig beizubehalten. Ziel ist, das Mitarbeiter*innen in allen Prozessen gleiche Arbeitsroutinen haben und so effizientere Gewohnheiten entwickeln. Visuelle Erinnerungen können helfen, den Fokus nicht zu verlieren.

Selbstdisziplin:
Standardarbeitsanweisungen (inklusive Checklisten) sollen über einen längeren Zeitraum hinweg kontinuierlich angewendet werden, bis die Arbeitsweise ein fixer Bestandteil des Arbeitsalltages der Mitarbeiter*innen geworden ist.

Sicherheit:
Im sechsten und letzten Schritt geht es darum, potenzielle Gefahrenquellen zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu vereinbaren, um diese zu minimieren.

Die Anwendung der 6S-Methode führt dazu, dass Arbeitsabläufe produktiver ablaufen und Prozesse so effizienter gestaltet werden können. Durch mehr Struktur wird ein produktiveres Arbeiten ermöglicht. Ein großer Pluspunkt der Methode ist, dass sie nicht auf den Arbeitsbereich beschränkt ist. Sie kann Anwendung in allen Bereichen des täglichen Lebens findet und bietet den Mitarbeiter*innen somit ein echtes Benefit.

Erfolgreiche Implementierung der 6S-Methode

Um die Lean Management Methode erfolgreich in ihrem Unternehmen zu implementieren, bedarf es der Mitarbeit ihrer Mitarbeiter*innen. Sie müssen die Methode und deren Sinn verstehen, nur so kann sie in einem zweiten Schritt erfolgreich umgesetzt werden. Ordnung und Sauberkeit stehen nicht für alle Mitarbeiter*innen in einem direkten Zusammenhang mit mehr Produktivität, es ist also wichtig, dass die Brücke dahingehend geschlagen wird.

Des Weiteren ist Ordnung ein sehr subjektives Empfinden. Daher ist eine Standardisierung der Schlüssel zum Erfolg. Auch die Rolle der Vorgesetzten ist eine wichtige: Sie dienen ihren Mitarbeiter*innen als Maßstab und nehmen eine Vorbildfunktion ein. Wenn all diese Punkte bedacht wurden und die 6S-Methode gut etabliert wurde, führt sie zu einer gesteigerten Effizienz, höherer Produktivität und einer besseren Qualität der Produkte/Dienstleistungen des Unternehmens und somit auch automatisch zu einer höheren Kundenzufriedenheit.