KLEINE SCHRITTE, GROSSE WIRKUNG: 5 MIKROMETHODEN IM ÜBERBLICK

 
 

Unternehmen verändern, Prozesse modernisieren, optimieren, digitalisieren, Strukturen erweitern und anpassen – und das nicht nur einmal, sondern als kontinuierlicher Prozess. Eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist der Einsatz von Mikromethoden in Teams und Abteilungen. Mikromethoden sind kleine, minimalinvasive Regeln oder Methoden, um die Zusammenarbeit innerhalb eines Teams oder die Arbeitsergebnisse des Teams zu verbessern und Veränderung voran zu treiben.

Große Wirkung mit kleinen Initiativen

Mikromethoden funktionieren nach vier Prinzipien:

1. Sie verändern Arbeitsabläufe, brechen eingefahrene Routinen auf, ohne dabei irreparable Schäden zu hinterlassen. Teams sollen zu Selbstverantwortung, Effektivität und Innovation ermutigt werden.

2. Sie sind nicht „von oben“ angeordnet. Jedes Teams kann die Veränderung für sich definieren. Sie möchten zum Mitmachen einladen und Lust an Veränderung und Gestaltung machen.

3. Mikromethoden sind Experimente und werden konsequent wieder abgeschafft, wenn sie nicht hilfreich sind. Wenn sie hilfreich sind, werden sie konsequent weitergeführt und entwickelt – praktischer Nutzen steht immer im Mittelpunkt.

4. Mikromethoden sollen schnell eingeführt werden, ohne Vorstandsentscheidungen, detaillierte Soll-Ist-Analysen und ohne einzukaufende Berater. Der Einsatz von Mikromethoden ist dabei eigentlich außerhalb von großen Veränderungsprojekten zu sehen.

Es ist ausdrückliches Ziel, das Unternehmen auch Flexibilität und Agilität auszurichten, um neuen, wachsenden, schnelleren Anforderungen und Erwartungen gerecht zu werden.

Fünf Mikromethoden in der Übersicht

Retrospektive:
Teammeetings, in denen es konkret um die Reflektion der Zusammenarbeit geht (Arbeit “am Team“, statt “im Team“), durch offenen & und wertschätzenden Austausch sollen Vertrauen, Bindungen gefördert werden, und Verbesserungsideen identifiziert und vereinbart werden.

Fokuszeit:
Zeitinseln für konzentriertes Arbeiten, in der man nicht gestört werden soll. Dient vor allem zum Bearbeiten von inhaltlichen Aufgaben, die intensives Denken erfordern. Unterbrechungen durch Telefonate, Small Talk, Fragen, oder Meetings sollen vermieden werden – einfach Ruhe im Büro zu abgestimmten Zeiten.

Slack Time:
Teammitglieder arbeiten an selbstdefinierten Projekten in der regulären Arbeitszeit. Sie erfahren Sinnhaftigkeit, prosozialen Einfluss, Selbstbestimmung und Kompetenz; deshalb fördert Slack Time sowohl Bindung zum Unternehmen als auch Kreativität und Innovation. Slack Time sollte nicht in Überstunden enden.

Kill a Rule:
Hilft dabei, hinderliche Regeln (formelle und informelle) zu identifizieren und eliminieren. Teammitglieder lernen, Strukturen und Prozesse zu hinterfragen und Feedback zu geben Das Gefühl psychologischer Sicherheit ist eine Voraussetzung, da sonst nicht offen die eigene Meinung geäußert wird.

Time-Boxing:
Sorgt für zeiteffiziente, pünktlich beendete Besprechungen mit klaren Ergebnissen und hilft, endlose Diskussionen und Abschweifungen zu vermeiden. Steuert Vielredner, die dazu neigen, Diskussionen zu dominieren, und unterstützt Introvertierte, die sonst zu wenig zu Wort kommen. Dabei darf natürlich keine Ausnahme für Führungskräfte gemacht werden.